Treffen mit dem Kreissportbund Bautzen
10. Juni 2020Vor Ort Gespräch am Gohlis Park
25. Juni 2020Leipzig. Straße des 17.Juni. Eine Gedenktafel erinnert heute an die Ereignisse des 17.Juni 1953 in Leipzig. Landesweit kam es in diesen Tagen, ausgelöst durch Normerhöhungen, zu Aufständen gegen das SED-Regime.
In Leipzig zogen ca. 40.000 Demonstranten aus allen Stadtteilen in die Innenstadt. Insgesamt legten in über 80 Betrieben, Angestellte, Arbeiter und Arbeiterinnen ihre Arbeit nieder und streikten. Neben sozialen Forderungen stand der Ruf nach freien Wahlen, Pressefreiheit und Freiheit. Im Zuge der Protestbewegung in Leipzig kam es in der heutigen Straße des 17.Juni vor der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt zu Schüssen der Volkspolizei. Aufständische hatten versucht den Gebäudekomplex zu stürmen und politische Gefangene zu befreien.
Dieser spontanen Erhebung des Volkes nicht gewachsen, gelang es dem SED-Regime sein Machtmonopol nur durch die blutige Niederschlagung des Aufstandes mit sowjetischem Militär aufrechterhalten.
Der Volksaufstand im Jahr 1953 war die erste große Bewegung des Volkes gegen das kommunistische Regime und forderte Todesopfer, Verletzte sowie hohe Haftstrafen für ein Teil der Aufständischen.
Damals erstmalig angebrachte Forderungen wurden im Herbst 1989 mit dem Ende der DDR-Diktatur Wirklichkeit.
In Genken an das Engagement und den Mut der Bürger in 1953 legte der Landtagsabgeordnete Wolf-Dietrich Rost heute an der Gedenktafel Blumen nieder.
Bilder: Lukas Reiche
Ein Rückblick auf die damaligen Ereignisse zeigt einmal mehr, wie wichtig und nicht selbstverständlich ein Leben in einer funktionierenden Demokratie und in Freiheit ist. Es ist an unserer Generation gelegen die Geschehnisse aufzuarbeiten und verpasste Erinnerungskultur zu leben. Das jahrelange Schweigen der SED-Herrschaft über die wahren Ausmaße jener Tage im Juni gilt es weiter zu brechen.
17.06.2020 Volksaufstand 17.Juni 1953